Über das Thema

Obwohl sich die meisten Paare ein gleichberechtigtes Miteinander wünschen, bleibt die Realität oft dahinter zurück: Fast die Hälfte aller Eltern möchte Beruf und Familie partnerschaftlich organisieren – tatsächlich gelingt das jedoch nur rund 20 Prozent. 58 Prozent der Väter wünschen sich eigentlich mehr Zeit mit ihren Kindern, und über 75 Prozent der Eltern möchten eine gerechte Aufteilung der Kinderbetreuung. Doch nur etwa 17 Prozent leben dies tatsächlich. Warum also klafft die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit so weit auseinander – und was bedeutet das für Paare?

Die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit führt bei vielen zu Frust, Konflikten und dem Gefühl, nicht gesehen zu werden. Besonders Familien mit Kindern stehen unter Druck, denn Care-Arbeit ist immer auch Beziehungsarbeit. Gleichzeitig wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zunehmend schwieriger: Betreuungsangebote sind unzuverlässiger geworden, und freie Zeit im Alltag schrumpft. Aktuelle Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigen: Das Stundenpensum von Männern stagniert seit 1990 auf hohem Niveau. Frauen haben ihre Arbeitszeit im Erwerbsleben in den letzten 15 Jahren um durchschnittlich fünf Stunden pro Woche erhöht und leisten insgesamt mehr Arbeitsstunden als Männer, rechnet man bezahlte und unbezahlte Arbeit zusammen. Doch was bedeutet das für das tägliche Zusammenleben?

Dieser Abend richtet sich an Paare, die nicht in alte Muster zurückfallen wollen, sondern ihre Beziehung aktiv gestalten möchten – mit Blick auf faire Arbeitsteilung, Mental Load und eine partnerschaftliche Haltung im Familienleben. Denn „Equal Care“, also eine gleichberechtigte Verteilung von Sorgearbeit, bringt für alle Beteiligten Vorteile: Für Frauen bedeuten sie Entlastung und mehr Zeit für bezahlte Arbeit, für Väter mehr gemeinsame Zeit mit den Kindern, neue Kompetenzen, weniger Stress, mehr Wertschätzung und ein respektvolles Miteinander auf Augenhöhe. Studien zeigen zudem: Paare, die Verantwortung teilen, sind langfristig zufriedener, und ihre Beziehungen bleiben stabiler.

Dieser Bewegte Donnerstag eröffnet einen Raum für Gespräch, Reflexion und Inspiration rund um faire Verteilung von Care-Arbeit und Mental Load. Katharina Simon, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kempten, spricht mit Sascha Verlan und Almut Schnerring – die den „Equal Care Day“ initiiert haben und das Buch „Die Rosa-Hellblau-Falle“ geschrieben haben. Sie sensibilisieren seit vielen Jahren für eine gerechte Verteilung von Sorgearbeit und geben inspirierende Impulse für echte Veränderung.

Moderation: Katharina Simon, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kempten (Allgäu)

Über die Referent:innen

Informationen kompakt

• Titel: Bewegter Donnerstag ONLINE: Hilfst du noch – oder teilt ihr schon?! Ein Abend für Paare zu „Equal Care“
• Termin: Do 05.03.2026, 19 Uhr
• Ort: Zoom, Der Link zur Veranstaltung wird kurz voher an dieser Stelle eingefügt.