Verkehrs"träger" Fahrrad in Kempten – Ein Projektseminar des Hildegardis-Gymnasiums Kempten
Sonderausstellung
11. bis 26. Januar 2025
Mi–So 10–18 Uhr
Eintritt frei!
Das Logo zeigt die 9 Habitate in Kempten und deren Einfallskorridore zu den Bildungseinrichtungen der Stadt
© Hildegardisgymnasium Kempten
Ist Kempten Fahrrad- oder Autostadt?
Eine Gruppe von sechs Schülern und drei Schülerinnen des Hildegardis-Gymnasiums Kempten hat im Rahmen ihres Projektseminars der Oberstufe sich die Frage gestellt: „Ist Kempten Fahrrad- oder Autostadt?“ Bei Beantwortung dieser Frage ist die Seminargruppe zu der Meinung gekommen, dass es unsinnig ist, diese Frage allein an der Infrastruktur bemessen zu wollen oder Prädikate und Auszeichnungen zu vergeben: Sind es am Ende doch die Menschen und deren Verhalten im Straßenverkehr, die eine Stadt zu dem machen, was sie ist!
Einig sind sich alle im Seminar: Als Radfahrer bekommt man in Kempten schnell das Gefühl nicht willkommen zu sein. Ja, es ist in der aktuellen Situation sogar nachvollziehbar, wenn Eltern ihre Kinder nicht mit dem Rad zur Schule fahren lassen wollen, weil sie rücksichtslose Autofahrer:innen fürchten. Stattdessen werden die Kinder selbst in immer trutzigeren Autos zur Schule transportiert, ohne zu registrieren, dass ein erheblicher Teil der Gefährdungslage dadurch überhaupt erst entsteht. Ein kleiner Teufelskreis, sicher! – Aber das ganze Problem des „mangelnden Willkommenseins“ ist natürlich viel größer und ungleich schwerer zu fassen.
Damit wollten die Schüler:innen sich nicht abfinden! Sie analysierten von 2023-2024 Schulwege auf den neun typischen Einfallsrouten nach Kempten. Sie haben Routen zur Schule sowie mögliche Alternativen abgefahren, Bordsteine und Ampeln gezählt und kartiert, Gefahrenstellen dokumentiert und die Ergebnisse analysiert und im Rahmen einer Podiumsdiskussion präsentiert.
Nun präsentieren sie die Ergebnisse für eine breite Öffentlichekit im Kempten-Museum und hoffen auf Verbesserungen durch Politik und Stadtverwaltung! Vor allem aber auf mehr mitmenschlichen Respekt im täglichen Umgang mit den schwächer geschützten Radfahrenden durch die übrigen Verkehrsteilnehmer:innen.